Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 103

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
B. Das staatliche Leben in der Provinz Hannover. Die Provinz Hannover bildet mit 11 anderen Provinzen das Königreich Preußen. Unser Landesvater, der König und Kaiser Wil- Helm Il, ist geboren am 27. Januar 1859. Diesen Geburtstag haben wir in guter Erinnerung; denn er ist für uns seit Jahren ein Feiertag gewesen, an welchem wir mit immer erneuter freudiger Be- geisterung sangen: „Heil dir int Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands, Heil Kaiser dir". Am 15 Juni 1888 trat Kaiser Wilhelm Ii. die Regieruug an, und bei Eröffnung des preußischen Landtages erklärte er mit fester, männlicher Sprache: „In der auswärtigen Politik bin ich entschlossen, Frieden zu halten mit jedermann, so viel an mir liegt. Unser Heer soll den Frieden sichern, und wenn er uns dennoch gebrochen wird, soll es imstande sein, ihn mit Ehren zu erkämpfen." Diese Worte hat unser Kaiser Wilhelm dadurch thatsächlich be- stätigt, daß er gleich daraus mit den auswärtigen Mächten den Friedens- bnnd stiftete, und wo er bereits bestand, denselben erneuerte. Dabei wurde ihm überall in Rußland, Schweden, Italien und Österreich die wärmste Zustimmung entgegen gebracht. Von eben so großer Bedeutung sind die Worte, welche Kaiser Wilhelm Ii. bei einem anderen Anlasse an die Abgeordneten des preußischen Volkes richtete: „Ich halte mir das Wort des großen Friedrich gegenwärtig, daß in Preußen der König des Staates erster Diener ist". Und in gleicher Gesinnung fügte er hinzu: „Mein Leben und meine Kraft gehören meinem Volke, dessen Wohlfahrt zu fördern die schönste Aufgabe meines königlichen Berufes ist". Diesen Grundsätzen entspricht auch sein Handeln; denn mit un- ermüdlicher Hingebung war er stets bemüht, den Arbeitern ein für- forglicher Beschützer zu sein und alle staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen in den Bahnen des Gesetzes zu halten. Bei Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals endlich in jüngster Zeit sprach Kaiser Wilhelm Ii. in Hinblick auf Schiffahrt und Handel ähnliche Gedaukeu aus: „Im Frieden nur kann Welthandel sich ent- wickeln, im Frieden nur kann er gedeihen, und Frieden wollen und werden wir aufrecht erhalten".

2. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 22

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
weitem die erste Stelle ein. Außer diesen werden Perlen, Mehl, Reis, Fleisch, Bier und andere Spirituosen, Eisendraht, Messing, Waffen und Munition eingeführt. Eingetauscht werden dafür Elfenbein, Kautschuk, Rhinozeroshörner, Flußpferdezähue und Kopal, ein dem Bernstein ähnliches Harz, und in jüngster Zeit Kaffee. Regelmäßig, und zwar aller drei Wochen, fahren die Dampfer der Deutfch-Ostafrika-Linie von Hamburg nach Ostafrika. Dieselben sind in 35 Tagen in Tanga und halten auf der Hin- und Rückreise außerdem in Dar es Salaam und Sansibar. An die Fahrten der Hauptlinie schließen sich die einer Nebenlinie, deren Dampfer „Wißmann" und „Peters" den Dienst nach den übrigen Küstenorten besorgen. Postanstalten bestehen im ganzen Schutzgebiet 20. Der Verkehr zwischen ihnen wird durch Botenposten besorgt. Zwischen Bagamojo und Tanga, Dar es Salaam und Kilwa sind außerdem Telegraphen- leitungen angelegt, die nur leider oft von Giraffen zerstört werden. Obgleich der Wert der Ein- und Ausfuhr etwa 10 Millionen beträgt, so können die Einnahmen aus dem Handel doch nicht einmal die bei der großen Ausdehnung der Kolonie immerhin hohen Verwaltnngs- ausgaben decken, viel weniger aber die Kolonie zu irgend welcher Wirt- schaftlichen Bedeutung für das Reich führen. Man sah sich deshalb in Ostafrika nach Gebieten um, die sich zum Plantagenbau eignen könnten. Vor allem richtete man sein Augenmerk auf Ufambara, ins- besondere auf die auch seiner landschaftlichen Reize wegen gepriesene Landschaft Handei. Hier sind nun durch zahlreiche Kolouisations-Ge- fellfchaften eine ganze Reihe von Kaffeeplantagen angelegt worden. Nach den letzten Ernten ist Aussicht vorhanden, daß der Usambara- kafsee bald zu den guten und gern gekauften Kaffeesorten gehören wird. Die Küstenorte unseres Schutzgebietes sind in der Richtung von Norden nach Süden folgende: Tanga, mit 4000 Einwohnern, hat einen der besten Häfen der Ostküste. Von diesem Orte baut man eine Eisenbahn nach dem Kilima- Ndscharo-Gebiet; eine Strecke von 11 km ist fahrbar. Pangani liegt an der Mündung des gleichnamigen Flusses. 4500 Einwohner. In der Nähe sind Baumwollenkulturen. Die Stadt ist ungesund, der Hafen unbedeutend. Saadani hat 4000 Einwohner. Bagamojo ist mit 13000 Einwohnern, unter denen viele reiche Inder und Araber sind, der Haupthandelsort der Küste. Dar es Salaam hat 10000 Einwohner, darunter 218 Deutsche. Es ist Sitz des deutschen Gouverneurs und hat den schönsten Hafen der Küste. Kiloa, Liudi und Mikindani sind lebhafte Handelsorte des Südens, welche ehemals durch den Sklavenhandel berüchtigt waren. Im Innern liegt Tabora mit 15000 Einwohnern. Es ist das Endziel der meisten Karawanen von der Ostküste.

3. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 49

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
49 einen geschmückten Hausaltar; aber im allgemeinen ist auch da eiue mit Matten bedeckte Holz- oder Lehmpritsche die einzige Ausstattung. Die Kleidung der Bewohner ist recht einfach. Sie tragen einen blauen Kittel und eine zweiteilige Hose, einen Strohhut und Filz- schuhe. Im Winter zieht man einfach noch zwei oder drei Kittel und Hosen über. Die Leute treiben Ackerbau, und in einigen Städten giebt es eine blühende Glas- und Porzellan-Jndustrie. Zu den Hauptausfuhrartikeln gehörten bisher auch Seide und Strohmatten oder Strohborten, aus denen man in Europa die feinsten Strohhüte herstellt. Der Arbeits- lohn schwankt zwischen 6 und 30 Pfennigen für den Tag. Der chinesische Arbeiter ist arbeitsam und ungeheuer genügsam. Er ist gewohnt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu arbeiten. Einen wöchentlichen Ruhetag kennt er nicht. Handel und Verkehr gingen bisher vorzugsweise nach Tschifu am Nordrande der Halbinsel Schantnng, am Golf von Tfchili. Die heutigen Verkehrswege find aber die elendesten, die man sich denken kann. Chausseen giebt es überhaupt nur zwei, und die nächst erreichbare liegt außerdem 90 km von Kiautschou entfernt. Zwischen der Bai und der Provinzialhauptstadt Tsi nan fu, eine Entfernung wie die von Breslau nach Berlin, besteht eine Verbindung überhaupt nicht. Von Verkehrsmitteln giebt es nur einräderige Karren, -die von den Chinesen gezogen oder gestoßen werden. Da auch der Wassertrans- Port wegen des nördlichen Laufes der Flüfse nicht in Betracht kommt, so drängen die Verhältnisse ohne weiteres zum Bau von Eisenbahnen. Unsere Regierung hat bisher drei Hauptlinien festgestellt und konzes- siouiert, und der Vau der ersten Linie schreitet rüstig vorwärts. Die wichtigste ist die Verbindungslinie mit der Provinzialhauptstadt mit ihren Seitenlinien in die Kohlengebiete von Poschan und Teitschwan. Die deutsche Regierung beabsichtigt, einen Kriegs- und einen Kohlen- Hasen im Innern der Bai anzulegen, während der Post- und Personen- verkehr an die Außenrhede kommt. Wende, Deutschlands Kolonieen. 6. Aufl. 4

4. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 259

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
259 Den Segen des geeinigten groen Vaterlandes versprte das deutsche Volk auch im Gebiete des tglichen Lebens. Gleiches Ma, gleiches Gewicht und gleiche Mnzen wurden eingefhrt. Am 1. Oktober 1879 trat eine einheitliche deutsche Gerichtsverfassung in Kraft, so da zu dem lang erstrebten Ziel der deutschen Rechtseinheit jetzt nur noch die Herstellung eines gemeinsamen brgerlichen Gesetzbuches fehlte, dessen erster Entwurf unter Kaiser Wilhelm nach 14-jhriger Arbeit noch vollendet worden ist.1) Das Reich bernahm auch die Post- und Tele-graphenverwaltuug und gestaltete das Eisenbahnwesen einheitlicher. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen in Preußen ist als Vorberei-tung zur Reichseisenbahn anzusehen. Den Wasserwegen, besonders der Erweiterung des Kanalnetzes wurde groe Aufmerksamkeit zugewendet. Von ganz besonderer Bedeutung fr die Verteidigung unserer Ksten durch unsere Flotte und zugleich fr die Hebung des Handels wurde aber der Plan, einen Schiffahrtskanal von der Elbmndung nach der Kieler Bucht, einen Nord-Ostsee-Kanal, zu erbauen. Der Grundsteinlegung dieses Kanals hat Kaiser Wilhelm, umgeben von den Prsidenten des Reichs-und des preuischen Landtages am 3. Juli 1887 noch beiwohnen knnen.2) Zur Hebung verschiedener Zweige des heimischen Gewerbes und zu Gunsten des Landbaues wurden Schutzzlle und zugleich zur Vermehrung der Staatseinknfte Besteuerungen wichtiger Verbrauchsgegenstnde durch Steuer-zlle eingefhrt. Deutschlands Kolonialpolitik. Um den Deutschen im Ausland die Segnungen und den Schutz des mchtigen neuen Reiches zu teil werden zu lassen, wurde der Schutz des deutschen Handels im Auslande, der Schiff-sahrt und die Anordnung gemeinsamer konsularischer Vertretung in die Hand genommen. Die neue deutsche Flagge kam bald zu Ehren, und die deutschen Waren machten im Auslande den englischen und franzsischen den Rang streitig. Den im Auslande lebenden und strebenden Deutschen wurde ein Heim auf deutschem Boden durch Grndung von Kolonieen verschafft; groe Landstrecken in Afrika an der Westkste (Kamerun, Togo-land), an der Sdwest- und an der Ostkste, Inseln im stillen Ocean, Gebiete auf Neuguinea wurden deutsch. Regelmig fahren zur Frderung des Handels von Bremerhaven aus vom Reich untersttzte Dampfer nach Ostafrika, Ostasien, Australien und den benachbarten Inseln. ') Jetzt ist das brgerliche Gesetzbuch vllig fertiggestellt und staatlich anerkannt. Mit dem Jahre 1900 tritt es in Anwendung. 2) Der Kanal wurde im Juni 1895 als Kaiser Wilhelms-Kanal" durch Kaiser Wilhelm Ii. feierlich erffnet. 17*

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 40

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 40 — 1689 1725v der ®r0fec 1689 1725. Das Streben Peters ging dahin in Rußland die europayche Kultur einzuführen und seinem Staate den Zugang zur See und damit den unmittelbaren Verkehr mit den westlichen Staaten Europas zu verschaffen. Da er beides nur mit Gewalt gegen die altrussische Partei durchsetzen konnte, so schuf er sich mit Hilfe von Ausländern in der deutschen Vorstadt von Moskau, zumal des Schotten Gordon, ein europäisch geschultes Heer und erbaute auf dem Worouesch eine Flotte. lß er den Türken Asow und gewann dadurch den Zuaana zum Schwarzen Meere. ; ° ny n , ..U,m ^u Werk zu fördern, unternahm er eine Reise nach Westeuropa arbeitete als Schiftszrmmermann in Holland, studierte den Schiffsbau und berief zahlreiche Ausländer nach Rußland, um wichtige Industrien hierher .^Pflanzen. Auf der Rückreise erhielt er die Nachricht, daß die alt- Vf rsrtll mttaen @tre%n sich gegen die Neuerungen empört habe, aber von Gordon niedergeworsen sei. ^ Peter ließ nun nach seiner Heimkehr durch die Folter die gewünschten Geständnisse erpresten und die Strelitzeu massenhaft hinrichten und hob das ganze Korps ans. Rücksichtslos wurde auch äußerlich in Kleidung usw. abendländisches Wem verlangt. Durch Anlegung von Straßen und Kanälen, Schulen und Uuchdrucfereien hob er den Verkehr und förderte die Bildung Zum Herrn der Kirche aber machte er sich, als er nach Aufhebung der ^atnarchentourde die Leitung der Kirche einer „Heiligen Synode" ü6er= trug, deren Mitglieder er ernannte und in der^ er durch einen Ober-Prokurator vertreten war. Den Zugang zur Ostsee verschaffte ihm der Nordische Krieg. 17_°°- 2. Der Nordische Krieg. 1700—1721. Ursachen. Schweden war bei seinen Nachbarn verhaßt, weil es ihnen wichtige Gebiete an der See entrissen hatte und auf ihre Kosten zu einer Großmacht emporgestiegen war. Für Rußland war der Zutritt zur Ostsee eine Lebensfrage, Polen wünschte Livland zurückzugewinnen, Dänemark juchte den mit ^Schweden verbündeten Herzog von Holstein-Gottorp, der 1660 dre Unabhängigkeit gewonnen hatte, sich wieder zu unterwerfen. Solange Karl Xi., der Sohn Karls X., in Schweden regierte, wagte Hü™ ^gnern einen Angriff, denn der König hatte nach dem unglücklichen Kriege mit dem Großen Kurfürsten seine Macht außerordentlich gestarrt. Nur auf das Wohl des Staates bedacht, verlangte er, unterstützt von dem Bürger- und Bauernstande, eine Wiederherstellung der von dem l^hen -tdel wahrend der Minderjährigkeit des Königs in Besitz genommenen königlichen Domänen und eine Untersuchung seines schändlichen Treibens und verurteilte ihn zu hohem Schadenersatz. Ferner drückte er den Reichsrat zu emer beratenden Behörde herab und setzte an die Stelle der oliaarchischen Jdelyhert’ichast das absolute Königtum. Widerrechtlich verlangte hierauf

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 193

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 193 — Dem Handel und Verkehr diente eines) der Bau neuer Wasserstraßen, so des Elbe-Travekanals und des Dortmund-Emskanals; ferner wurde der Bau des Mittellandkanals genehmigt, der den Rhein zunächst mit dem Dortmund-Emskanal und dann weiter mit der Weser und Elbe verbinden soll. Der Volkswohlstand hob sich in erfreulicher Weise. Das Heer ist seit 1893 dem Zuwachs der Einwohnerzahl entsprechend ständig vermehrt worden. Seine Friedensstärke beträgt 1 Prozent der Bevölkerung. Ihn den Handel, der den ganzen Erdkreis umspannt, und Deutschland selbst zu schützen, ist durch ein besonderes Flotten-Gesetz die Verstärkung der Marine vorgesehen. Sowohl dem Handel als der Vereinigung der Ost- und Nordseeflotte dient der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Nur durch seine stete Kriegsbereitschaft hat Deutschland den Frieden Europas gewahrt. Vierter Z e i t r a u m. Weltwirtschaft und Weltpomik. 1. Erwerbungen von großen Kolonialgebieten durch die Großmächte. Die Erschließung unbekannter Länder, zumal Afrikas und des östlichen Asiens, hatte große Kolonisationsbestrebnngen und eine neue Welt-politik zur Folge. Seitdem Livingstone (1854—1856) zum ersten Male Afrika durchquert, Burton und Speke den Tanganika und Ukerewe ent- deckt Hatten, Gerhard Rohlfs von Tripolis zum Tschad-See und nach Lagos, Nachtigall nach Bornu und durch Wadai, Dar-Fur, Kordofan nach Ehar-tum und Ägypten gelangt war, Cameron von Sansibar zum Atlantischen Ozean vorgedrungen, Stanley 1874—1877 vom Indischen Ozean zum Kongo gezogen war und den Lauf dieses gewaltigen Stromes festgestellt hatte, suchten die Kolonialstaaten Europas die erschlossenen Gebiete des „dunklen" Erdteils unter ihre Gewalt zu bringen. Nachdem unter Leitung des Königs Leopold von Belgien ein Kongostaat geschaffen war, regelte die Kongokonferenz zu Berlin 1884—1885 die Verhältnisse des neuen Staates und sicherte allen Staaten Freiheit des Handels. Engländer, Franzosen und Deutsche nahmen dann große Gebiete in Besitz. England brachte den Suezkanal durch Erwerb der meisten Aktien in seine Gewalt, besiegte den Mahdi und machte (seit 1882) Ägypten mit seinen Nebenländern bis zu den Quellseen des Nils von sich abhängig. Es erwarb Britisch-Ostasrika, Sansibar, Witu und Uganda, im Westen das Aschantiland und das Nigergebiet und eignete sich den größten Teil von Südafrika durch Eroberung Knaake, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 13

7. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 98

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
98 X. 3m neuen Deutschen Reich. Forsten und Domänen, Bergwerken und Salinen, die ihm besonders ae-hören, und die der Landesherr verwalten läßt. Die oberste Verwaltung der Staatseinnahmen liegt dem Finanzminister ob. Die Rechnungen über den Staatshaushalt werden von der Oberrechnnngskammer geprüft, und mit Bemerkungen versehen zur Entlastung an den Landtag zurückgesandt. 57. Das deutsche Kand und Kolk in der Gegenmart. Deutschland gehört jetzt zu den schönsten Ländern der Erde. Es bietet alles, was der Mensch zum Leben bedarf. Herrliche Weiden, üppige Fluren, stolze Saatfelder und wohlgepflegte Gärten erfreuen das Auge. Fruchtbäume prangen in unermeßlicher Menge. In den Gründen breitet die gewaltige Eiche ihre Krone; hoch oben auf den Bergen erheben Buchen und Tannen ihr Haupt. An Abhängen und Hügeln wachsen vielerorts Trauben. Die Wälder und Felder sind wohlgepflegt, der Flüsse Lauf ist geregelt, scharfe Grenzen scheiden die nachbarlich gelegenen Besitzungen und wehren dein Streite und der Nachlässigkeit in der Benutzung des Bodens Gute Feldwege und feste Landstraßen, Eisenbahnen und Kanäle durchschneiden die Fluren nach allen Richtungen und lassen die einzelnen Teile einer Feldmark, sowie die des ganzen Landes schnell und bequem erreichen, während sie anderseits dem Weltverkehre die Wege öffnen. Ein wohlgeordnetes Post- und Telegraphenwesen spannt wie ein dichtes Netz seine Fäden über das ganze Land, schafft eine schnelle und billige Verbindung mit allen Teilen des Jn-und Auslandes und läßt einen geeigneten Wettbewerb mit den Erzeugnissen der Kunst und des Bodens auf dem Weltmärkte zu. Die, deutsche Landwirtschaft, das Gewerbe und die Industrie haben sich eine ehrenvolle Stellung auf dem Weltmärkte errungen und gezeigt, daß die Deutschen imstande sind, mit anderen Kulturvölkern ebenbürtig in die Schranken zu treten. Auch der Bergbau wird rege betrieben und die Schiffahrt auf den Weltmeeren und den Binnenwäffern wohl gepflegt. — Das deutsche Land ist aber nicht umsonst bestimmter Grenzen beraubt gegen Morgen wie gegen Abend und selbst gegen Mitternacht. Die Bewohner Deutschlands können sich gegen den Neid, die Habsucht und den Übermut fremder Völker auf nichts verlassen als auf ihre Kraft: es giebt für sie keine Sicherheit als in festem Zusammenhalten, in ihrer Einigkeit.und in ihrer sittlichen Macht. „Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland! Danach latzt uns alle streben Brüderlich mit Herz und Hand. Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand. Blüh' im Glanze dieses Glückes! Blühe, deutsches Vaterland!"

8. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 77

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Ix. Die Zeit des Ringens nach Freiheit und Einheit. 77 löhner hat in der übrigen Zeit wenig Gelegenheit, Arbeit und Verdienst zu finden. Dadurch werden die Arbeiter der Stadt und Fabrik zugetrieben. Viele meinen, die Maschine nehme den armen Leuten Arbeit und Brot. Das ist nicht der Fall. Die Maschine nimmt nicht die Arbeit, sondern verändert sie nur; Millionen Menschen finden heute beim Eisenbahnbau, in den Maschinenwerkstätten und Fabriken Beschäftigungen, die es sonst nicht gab; aber die Zahl der Ackerbauer und Handwerker, der Leute mit kleinem Eigentume und die Zahl der Landarbeiter wird durch die Maschine vermindert, während sie die Zahl der Fabrikarbeiter, der Großstädte und Millionäre vermehrt. ^Besonders groß ist Deutschlands Fabrikthätigkeit in Webereien und der Herstellung von Eisenwaren. Krupps Geschütz-sabrik in Essen ist die bedeutendste der Welt. Genossenschaften. Die Dampfmaschine hat große Geschäftsbetriebe hervorgerufen. Kapitalisten thun sich zusammen, um Gesellschaften oder Genossenschaften zu gründen. Da solches Zusammenwirken vorteilhaft ist, so hat der Staat besondere Gesetze dafür geschaffen. Die Gesellschaften oder Genossenschaften lassen ihre Geschäfte durch Direktion, Aufsichtsrat und andere Angestellte führen. Damit aber bei etwaiger Überschuldung des Unternehmens der Gläubiger jemanden hat, an den er sich halten kann, so bestimmen die Gesetze eine Haftpflicht, wonach jeder Teilnehmer entweder mit feinem ganzen Vermögen oder mit einem bestimmten Teile desselben für etwa entstehende Schulden im Unternehmen haften muß. 2. Dampfschiffe und Eisenbahnen. Eine wichtige Anwendung hat die Dampfmaschine bei den Schiffen und Eisenbahnen gefunden. Das erste Dampfschiff wurde bereits im Jahre 1806 in Nordamerika gebaut; heute fahren täglich Tausende derselben auf Meeren und Strömen. Der Verkehr mit anderen Erdteilen hat erst durch die Dampfschiffe den jetzigen Umfang angenommen. Der Engländer Stephenson erbaute 1829 die erste Lokomotive. In unserem Vaterlande wurde die erste Eisenbahn mit Dampfbetrieb im Jahre 1835 zwischen Nürnberg und Fürth dem Verkehre übergeben. Seit der Zeit haben sich die Eisenbahnen derart vermehrt, daß es kaum noch ein Dorf giebt, das nicht in nächster Nähe eine Eisenbahn hätte oder mehr als einige Stunden davon entfernt läge. Weite Wegstrecken, die sonst mühsam und mit Gefahr zurückgelegt wurden, werden heute schnell und bequem auf der Eisenbahn befahren, und das Reisen kostet weniger Geld als früher. Mittelst der Eisenbahn kommt jedes brauchbare Ding schnell an feinen Ort und zu seinem Werte. Übergroße Teuerung oder gar Hungersnot, wie sonst, können jetzt nur schwer entstehen. Die Eisenbahn ist daher der Menschheit zum großen Segen geworden. Auch für die Einigung des deutschen Volkes war die Eisenbahn von Bedeutung. Durch den regen Verkehr rückten sich die Bewohner näher, lernten sich besser kennen und wünschten immer lebhafter, wieder ein Volk zu sein, wie es vor alters gewesen war. 3. Telegraph und Fernsprecher. Von großem Einfluß aus den Verkehr sind auch der Telegraph oder Fernschreiber und der Fernsprecher geworden. Schon früher verständigte man sich durch besondere Zeichen auf weite Strecken. Den ersten Telegraphen in der heutigen Form haben die Professoren Gauß und Weber in Göttingen im Jahre 1833 angelegt. Er wurde mit der Post in Verbindung gebracht; auch die Eisenbahn wandte ihn an; diese könnte ohne ihn gar nicht mit der nötigen Sicherheit verkehren. — Der Fernsprecher gewinnt gegenwärtig

9. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 98

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
98 X. 3m neuen deutschen Reich. Forsten und Domnen, Bergwerken und Salinen, die ihm besonders gehren, und die der Landesherr verwalten lt. Die oberste Verwaltung der Staatseinnahmen liegt dem Finanzminister ob. Die Rechnungen der den Staatshaushalt werden von der Oberrechnungskammer geprft, und mit Bemerkungen versehen zur Entlastung an den Landtag zurckgesandt. 57. Das deutsche Kand und Uolk m der Gegenwart. Deutschland gehrt jetzt zu den schnsten Lndern der Erde. Es bietet alles, was der Mensch zum Leben bedarf. Herrliche Weiden, ppige Fluren, stolze Saatfelder und wohlgepflegte Grten erfreuen das Auge. Fruchtbume prangen in unermelicher Menge. In den Grnden breitet die gewaltige Eiche ihre Krone; hoch oben auf den Bergen erheben Buchen und Tannen ihr Haupt. An Abhngen und Hgeln wachsen vielerorts Trauben. Die Wlder und Felder sind wohlgepflegt, der Flsse Lauf ist geregelt, scharfe Grenzen scheiden die nachbarlich gelegenen Besitzungen und wehren dem Streite und der Nachlssigkeit in der Benutzung des Bodens Gute Feldwege und feste Landstraen, Eisenbahnen und Kanle durchschneiden die Fluren nach allen Richtungen und lassen die einzelnen Teile einer Feldmark, sowie die des ganzen Landes schnell und bequem erreichen, während sie anderseits dem Welt-verkehre die Wege ffnen. Ein wohlgeordnetes Post- und Telegraphen-wesen spannt wie ein dichtes Netz seine Fden der das ganze Land, schafft eine schnelle und billige Verbindung mit allen Teilen des In-und Auslandes und lt einen geeigneten Wettbewerb mit den Er-zeugnissen der Kunst und des Bodens auf dem Weltmarkte zu. Die deutsche Landwirtschaft, das Gewerbe und die Industrie haben sich eine ehrenvolle Stellung auf dem Weltmarkte errungen und gezeigt, da die Deutschen imstande sind, mit anderen Kulturvlkern ebenbrtig in die Schranken zu treten. Auch der Bergbau wird rege betrieben und die Schiffahrt auf den Weltmeeren und den Binnenwssern wohl gepflegt. Das deutsche Land ist aber nicht umsonst bestimmter Grenzen beraubt gegen Morgen wie gegen Abend und selbst gegen Mitternacht. Die Be-wohner Deutschlands knnen sich gegen den Neid, die Habsucht und den bermut fremder Völker auf nichts verlassen als auf ihre Kraft; es giebt fr sie keine Sicherheit als in festem Zusammenhalten, in ihrer Einigkeit und in ihrer sittlichen Macht. Einigkeit und Recht und Freiheit Fr das deutsche Vaterland! Danach lat uns alle streben Brderlich mit Herz und Hand. Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glckes Unterpfand. Blh' im Glnze dieses Glckes! Blhe, deutsches Vaterland!"

10. Geschichte von Offenbach a. M. und Umgegend - S. 54

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 54 — 53. Verkehrsanstalten ln Offenvach. 1. Mit Ausnahme der großen Handelsstraße, die an unserer Stadt vorbei gegen Frankfurt zog, gab es früher keine eigentlichen Landstraßen. Auf völlig zerfahrenen und holperigen Feldwegen mußten die Waren mit Wagen, auf Schiebkarren oder in Körben befördert werden. Heute führen von allen Nachbargemeinden gute, fahrbare Straßen nach unserer Stadt. Die Eisenbahnen, die Post, die Telegraphen- und Telephonverbindung, die Straßenbahn, die feste Brücke und die Überfahrt befördern den Verkehr besonders. Auch die Durchbrüche und die Verbreiterung von Straßen haben zur Hebung des Verkehrs viel beigetragen. 2. Nach Vollendung der Kunststraße nach Seligenstadt und Aschaffenburg (1824) giug ein Postkurs wöchentlich zweimal nach Aschaffenburg und wieder zurück; von 1837 an suhr ein Eilwagen täglich diese Strecke. Zur Zeit, der Messen wurde noch ein besonderer Kurs von Fußboteu errichtet, welche die Briefe von und nach Frankfurt brachten. 1834 trat auch ein Postkurs von Darmstadt über Offenbach nach Gießen und wieder zurück in Kraft. Die frühere Postverbindung mit andern Städten ersetzt jetzt die Eisenbahn; sie hat die Brief- und Paketbeförderung ganz übernommen. Die gelben Postwagen verkehren fast nur noch in der Stadt. Das alte Postgebüude in der Frankfurter Straße hat feit 1879 einem schönen Neubau Platz gemacht. In unserer Stadt werden jetzt täglich sechsmal die Briefe ausgetragen. Zur Bewältigung des Postverkehrs sind gegenwärtig 120 Beamte und Hilfsbeamte angestellt. Das gesamte Post- und Telegraphenwesen unserer Gegend steht unter der Leitung der Oberpostdirektion in Darmstadt. 3. Von unsern Eiseubahnen ist die Lokalbahn die älteste. Im Jahre 1848 wurde sie auch für den Personenverkehr eröffnet, nachdem sie vorher nur dem Güterverkehr gediente hatte. Da heute der Verkehr zwischen Frankfurt und Offenbach sehr lebhaft ist, hat die Eisenbahnverwaltung die Einrichtung getroffen, daß auf der Lokalbahn jede halbe Stunde ein Zug von Offenbach nach Sachsenhansen und wieder zurück fährt. Offenbach ist ferner Haltestelle der Linie Frankfurt-Bebra. Auch die schon seit Jahrzehnten geplanten Nebenbahnen durch den Rodgau sind jetzt dem Betriebe übergeben. Es sind dies die Linien Offenbach-Reinheim und Offenbach-Dietzenbach. Dem Personenverkehr in der Stadt selbst, sowie nach Oberrad und Sachsenhausen dient seit 1884 die elektrische Straßenbahn. Neben all diesen Beförderungsmitteln herrscht ein großer Wagenverkehr. So fahren z. B. etwa 600 Fuhrwerke täglich auf der Straße zwischen Offenbach und Frankfurt; beinahe 800 000 Ctr. Güter werden täglich durch Fuhrwerke auf dieser Straße befördert.
   bis 10 von 38 weiter»  »»
38 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 38 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 3
4 10
5 7
6 2
7 1
8 4
9 0
10 2
11 0
12 0
13 2
14 0
15 1
16 0
17 1
18 2
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 9
25 2
26 0
27 0
28 0
29 12
30 0
31 0
32 1
33 1
34 2
35 2
36 1
37 4
38 4
39 12
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 1
48 1
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 0
2 0
3 3
4 28
5 1
6 1
7 0
8 0
9 2
10 1
11 0
12 1
13 0
14 0
15 2
16 5
17 3
18 1
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 6
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 1
35 1
36 8
37 0
38 3
39 1
40 3
41 2
42 0
43 0
44 0
45 3
46 1
47 0
48 6
49 2
50 2
51 0
52 0
53 0
54 7
55 0
56 0
57 4
58 0
59 0
60 3
61 4
62 0
63 0
64 3
65 0
66 0
67 0
68 3
69 0
70 2
71 1
72 6
73 0
74 2
75 2
76 6
77 3
78 1
79 1
80 5
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 9
93 0
94 4
95 0
96 1
97 2
98 1
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 180
1 64
2 103
3 105
4 52
5 208
6 122
7 219
8 25
9 118
10 217
11 38
12 209
13 143
14 44
15 57
16 78
17 112
18 138
19 173
20 4
21 110
22 79
23 18
24 41
25 145
26 126
27 78
28 61
29 242
30 115
31 36
32 60
33 644
34 102
35 201
36 57
37 92
38 169
39 333
40 160
41 201
42 102
43 268
44 143
45 12
46 47
47 124
48 47
49 46
50 311
51 438
52 287
53 18
54 404
55 94
56 135
57 59
58 117
59 509
60 142
61 227
62 262
63 43
64 43
65 265
66 38
67 156
68 18
69 1
70 5
71 152
72 154
73 79
74 66
75 74
76 21
77 121
78 45
79 69
80 261
81 1057
82 91
83 28
84 51
85 54
86 56
87 26
88 50
89 74
90 10
91 186
92 9
93 36
94 26
95 37
96 23
97 152
98 47
99 257
100 605
101 26
102 351
103 104
104 17
105 118
106 132
107 24
108 49
109 16
110 79
111 176
112 271
113 17
114 118
115 110
116 128
117 31
118 65
119 76
120 147
121 332
122 72
123 191
124 113
125 168
126 60
127 178
128 47
129 111
130 21
131 193
132 96
133 121
134 17
135 19
136 396
137 28
138 24
139 23
140 138
141 77
142 419
143 179
144 54
145 394
146 72
147 68
148 148
149 8
150 69
151 223
152 207
153 13
154 138
155 226
156 208
157 231
158 78
159 26
160 19
161 106
162 73
163 58
164 17
165 118
166 135
167 65
168 71
169 126
170 87
171 195
172 124
173 240
174 60
175 194
176 75
177 259
178 6
179 175
180 12
181 49
182 135
183 1173
184 48
185 32
186 22
187 84
188 110
189 49
190 57
191 65
192 127
193 51
194 170
195 47
196 332
197 52
198 88
199 152